Winterlicher Sonnenaufgang über den Hügeln

 

Haselmaus

Haselmaus

3. April 2008, Haselmaus

Als ich das Haus fertig zum Laufen verließ, sah ich unsre Katze wieder mal stolz aus dem Wald stiefeln. Fine war shoppen, was sie eigentlich täglich tut. Dabei schöpft sie das Wald- und Wiesenangebot voll aus. Für gewöhnlich sind es „nur“ Wühl- und Spitzmäuse, zu deren Rettung ich meist zu spät eintreffe. Doch heute hatte ich UND das Opfer Glück. Erst dachte ich, es müsse ein Vogel sein, doch die Bestimmung war schnell vollzogen, als ich das kleine, rote Wollknäuel in Panik auf mich zu rennen sah und es sofort mein Bein erklomm und mir sozusagen in die Arme krabbelte um sich in der hohlen Hand zu verschanzen. Eine arme, kleine Haselmaus. Ich beschimpfte Fine als fiese Mörderin und gab ihr den Rat, sich ein Hobby zu suchen, zum Beispiel Sport, richtigen Sport, Jagen sei keineswegs sportlich. Um die Maus zu beobachten, ob sie verletzt ist, wollte ich sie in ein altes Aquarium geben, doch da krabbelte sie mir über den Rücken, mal schaute sie über die linke Schulter, dann über die rechte, um sich sogleich von dannen zu machen. „SCHEISSE!“. Das arme Tier, verschollen auf dem riesigen Dachboden, irgendwo zwischen Bettwäschebergen und andrem Krimskrams. Ich suchte und wühlte und fluchte, dabei saß sie am andren Ende des Raums in einer leeren Ecke und sah mir zu. Gut, nun ist sie wieder eingefangen und darf dann heute Abend wieder zurück in den Wald.